"Winter ade"

Original-Melodie (höre, singe und spiele!)

Form:

Das Lied steht in C-Dur im 3/4-Takt und besteht aus 12 Takten.

 

Es besteht aus drei Teilen (A - B - A´):

Analyse von Teil A (Takt 1-4)

Im Folgenden wollen wir uns mit dem A-Teil beschäftigen.

 

Schauen wir uns den ersten Teil der Melodie genauer an, entdecken wir die „Multiplicatio“-Formel:

 

Zaubert man sie heraus, erhält man:

Übrig bleibt ein Durchgang („Transitus“) von E zu C:

Zaubert man auch diesen heraus, erhält man folgende Gerüstnoten:

Die Terz spielt hier eine auffällige, wichtige Rolle - ganz ähnlich wie bei „Kuckuck“ oder „Hänschen klein“! 

Die vier Takte lassen sich in 2 + 2 Takte aufgliedern, die jeweils aus der Terz E-C bestehen.

 

Analyse von Teil B (Takt 5-8)

Auch im B-Teil findet man häufige Durchgänge („Transitus“):

Zaubert man diese heraus, erhält man:

In dieser Version ist immer noch die „Subsumptio“-Formel enthalten. Diese kann ebenfalls noch herausgezaubert werden. Übrig bleiben halbe Noten, die wiederum einen „Vorhalt“ bilden:

Ein Vorhalt ist ein dissonanter Ton auf betonter Taktzeit, welcher durch einen Sekundschritt in den eigentlichen (konsonanten) vorgehaltenen Ton aufgelöst wird.

 

Zaubert man die Vorhaltsnoten auch heraus, erhält man:

Sogar hier ist noch immer eine melodische Zauberformel versteckt: „Superjectio“!

Zaubern wir nun auch noch die „Superjectio“-Formel heraus, erhalten wir das schlichte Gerüst unserer Melodie mit den Hauptnoten in jedem Takt:

Gerüst Teil B:

Analyse von Teil A´ (Takt 9-12)

Der letzte Teil (A´) gleicht vom Rhythmus und Umfang (Terz) Teil A, nur, dass die Melodie in den ersten zwei Takten hier eine Terz nach oben statt nach unten geht - wir nennen ihn daher A´.

 

Da der A´-Teil den gleichen Rhythmus wie der A-Teil hat, finden wir auch hier wieder die Multuplicatio-Formel vor…:

…und können diese herauszaubern:

Die nun deutlich wahrnehmbare Durchgangsnote…:

 

…kann auch herausgezaubert werden: 

Im dritten Takt sieht es so aus, als ob das D eine Durchgangsnote („Transitus“) wäre. Spielt man es aber mit Begleitung, hört man schnell, dass das D hier der wichtige (Gerüst-)Ton ist und das E dissonant klingt. Das E ist hier also ein Vorhalt und kann als solcher herausgenommen werden, um das endgültige Gerüst zu erhalten:

Wir erhalten nun die endgültige Gerüstnoten:

 

Gerüst A´:

Gerüst der ganzen Melodie

Nehmen wir nun die Gerüstteile A, B & A´ und fügen sie wieder hintereinander, so erhalten wir folgendes Melodiegerüst:

 

Melodiegerüst:

Aufgabe: Spiele auch die Gerüstnoten und Terzen-Version in dieser Lage/Tonart!

Variation / Das Gerüst wieder verzaubern:

Teil A - Variation:

Da wir nun das Gerüst herausgefunden haben, können wir selber anfangen, dieses wieder zu verzaubern. 

Hier kommen einige Vorschläge für Teil A. 

Benenne die Formeln und probiere sie aus!

 

Tipp: Wenn du nicht gleich rausfinden kannst, was dahinter steckt (weil mehrere Zauberformeln hintereinander angewendet wurden), versuche stufenweise zu reduzieren!

 

Beispiele:

Teil B - Variation:

Auch Teil B können wir wieder neu „verzaubern“!

 

Hier einige Ideen:

Benenne so viele Fomeln, wie du erkennen kannst und probiere weitere Möglichkeiten aus!

 

Vielleicht hast du bemerkt, dass man beim „Verzaubern“ neben neuen, eigenen Varianten, natürlich (mit den passenden Zauberformeln) auch wieder auf die Original-Version stösst! 

Teil A´ - Variation:

Für den letzten Teil (A´) nehmen wir diese Gerüstnoten und variieren mit Hilfe unserer Zauberformeln:

Weiterführende Variations-Beispiele (zweistimmig und dreistimmig)

Wenn man schon ein wenig Übung hat, kann man sogar versuchen, mit der linken Hand im Rahmen der Gerüsttöne im Terzabstand mitzuspielen und zu variieren. 
Das könnte zum Beispiel so aussehen:

Oder man nimmt die Melodie wie sie ist und erfindet dazu eine Begleitung, die aus den Akkordtönen der Gerüstnoten gebastelt wird:

Varianten zur weiterführenden Arbeit mit dem Liedmaterial:

Du kannst auch den Rhythmus des Liedes nehmen und versuchen, andere Töne dazu zu spielen.

Am besten schreibt man sich dazu den Rhythmus einmal raus (auf einer Note):

Erfindet man eine andere Melodie (aus dem Rahmen der Akkordtöne heraus), könnte zum Beispiel so etwas entstehen:

oder:

Übung: Transposition nach G-Dur

Beginne die Melodie auf h und ergänze beim Spielen die fehlenden Takte (lass dir von den Farben und deinen Ohren dabei helfen).