Improvisation / Alte Musik

In Zusammenarbeit mit Panagiotis Linakis

Einführung

 Das Spektrum der Improvisation reicht in der Musik von der spontanen Verzierung/ Diminution, der Ausschmückung und Abwandlung vorgegebener Melodien über die harmonische Variation bekannter Lieder bis hin zur freien, tonal ungebundenen Erfindung von Musik.

 

Anliegen der unter diesem Menüpunkt vorgestellten Übungen ist die Vermittlung einer Methodik, welche über mehrere Jahre hauptsächlich von Herrn Panagiotis Linakis (in Zusammenarbeit mit mir) entwickelt und ausgearbeitet wurde und, die der Vorbereitung und Einführung in die stilgebundene Improvisation (im vorrangig barocken Stil) am Tasteninstrument dient (die Übungen sind teils aber auch verteilt an Melodieninstrumenten durchführbar und pädagogisch sehr wertvoll).

 

Die Methode basiert auf der Tatsache, dass jeder Musiker mit effektiver Übung in der Lage ist, bekannte, gezielt erarbeitete musikalische Bausteine neu miteinander zu verknüpfen und zu variieren und so zur stilgebundenen Improvisation zu gelangen - lediglich die Originalität und Komplexität der Improvisationen variieren je nach Begabung und Veranlagung.

  

“Improvisieren ist auch nicht an geniale schöpferische Begabung gebunden, sondern ist das Ergebnis handwerklichen Könnens. Ob es zur Meisterschaft kommt oder im »Organistenzwirn« steckenbleibt, hängt vom Grad der Musikalität, von spielerischen Fähigkeiten und entscheidend fleissiger Übung ab.“  ( Herbert Kelletat)

 

Die Methode besteht aus speziell entworfenen Übungssequenzen, welche bestimmte Bausteine und Satzmodelle, die zur stilgebundenen Improvisation benötigt werden, gezielt und intuitiv trainieren und eine generelle variierende, kreative und improvisatorische Umgehensweise mit Musik fördern.

 

Die Übungen sind alle nach einem bestimmten Schema entworfen und basieren grundsätzlich auf einer Folge von rhythmischen und melodischen Variationsformeln, die bereits selbst Mittel zur Improvisation sind aber gleichzeitig auch ermöglichen, ein satztechnisches Modell oder einen technischen/musikalischen Aspekt in so vielen Facetten zu beleuchten, dass der Kern intuitiv und wirkungsvoll be-griffen wird.

 

Durch den systematisch-progressiven Aufbau der Übungssequenzen sollen also satztechnische Inhalte, die für die Improvisation und das Literaturspiel benötigt werden, intuitiv und ohne viel theoretische Erläuterung vermittelt und be-griffen werden.

 

 

Vorbereitende Übungen

 

 

Als Vorbereitung und Einstimmung sind die "Technischen Übungen" gedacht, die Sie ebenfalls auf dieser website finden.

 

Sollten Sie detailliertere Einblicke in die Methodik, deren Aufbau, Ziele und Entstehung wünschen, finden Sie ganze Arbeiten (Forschungsarbeit und Masterthesis sowie ein Vortragsskript inklusive Folien) auf der website von Panagiotis Linakis.

Anmerkungen

 

 

Sinnvoll wäre es, zu Beginn - um die Denkweise und Methode zu verstehen und in die notwendigen tools eingeweiht zu werden (rhythmische und melodische Variationsformeln) - das Kapitel "Methode / Einführung anhand der Passacaglia" auf der website von Panagiotis Linakis zu lesen. (Für diejenigen, die ein tiefergreifendes Verständnis anstreben, empfehle ich seine Arbeit Das Handwerk der "Inspiration" zu lesen, die im Rahmen eines Forschungsstipendiums der Landesgraduiertenföderung Baden-Württemberg entstanden ist.)

 

 

Die Satzmodellübungen, die Sie in diesem Menüpunkt finden, sind möglichst täglich zu üben und in alle wichtigen Tonarten zu transponieren.

 

 

 

Verwendete Abkürzungen

 

SK - Sopranklausel / Diskantklausel

AK - Altklausel

TK - Tenorklausel

BK - Bassklausel

 

EM - Eröffnungsmodell